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Till Gurka am backen

Ein neues Erfolgsrezept

In der Welt der Bäcker beginnt der Tag traditionell, wenn die meisten noch tief schlafen – nicht so bei Till Gurka. Der junge Bäckermeister zeigt, dass der Weg zur Verwirklichung eines Traums durchaus auch über ausgeschlafene Morgenstunden führen kann. Mit seiner Bäckerei "Till und Brot" hat der Freiburger eine kleine Revolution in seinem Handwerk eingeläutet, die sowohl seine Kundschaft als auch seine Mitarbeitenden jubeln lässt.

Till Gurka, Bäckermeister und Gründer von Till und Brot

Warum sollte man mitten in der Nacht aufstehen, wenn das Leben doch so viel mehr zu bieten hat bei Tageslicht? Diese Frage stellte sich Till Gurka bereits während seiner Ausbildung zum Bäckermeister. Die Antwort darauf fand er Jahre später, als er sein eigenes Unternehmen gründete – eine Bäckerei, die erst öffnet, wenn andere schon den Vormittagskaffee hinter sich haben.

Till erlebte die harte Realität des Bäckerhandwerks schon als Teenager. Mit 15 Jahren begann er die Lehre und merkte schnell, wie die ungewöhnlichen Arbeitszeiten sein soziales Leben beeinträchtigten. "Ich hatte irgendwann nicht mehr viele Freunde. Wenn du immer arbeitest, wenn alle anderen unterwegs sind und dann den halben Tag über schläfst, ist das einfach keine gute Work-Life Balance für einen jungen Menschen," reflektiert Till seine frühen Erfahrungen in der Branche.

Doch statt sich von der Tradition einsperren zu lassen, backte Till irgendwann seine eigenen Brötchen – und das buchstäblich. Im Jahr 2022, mitten in der globalen Pandemie, eröffnete er "Till und Brot". Hier beginnt der Arbeitstag für die meisten Bäcker erst um sechs Uhr morgens. Ein überschaubares Sortiment und strategisch geplante Backzeiten ermöglichen es, dass frisches Gebäck auch noch am Nachmittag aus dem Ofen geholt werden kann. "Was geht über ein frisch gebackenes Schoko-Brioche um 16 Uhr am Nachmittag?" fragt Till mit einem Augenzwinkern.

Sein Konzept kam an, besonders bei der jungen Generation. "Ich bekomme mehr Bewerbungen als ich einstellen kann," sagt der Bäckermeister stolz. Die Begeisterung für die späten Öffnungszeiten teilen nicht nur seine Angestellten, sondern auch die Kundschaft. Anfangs zweifelten Freunde und Bekannte daran, dass die späten Öffnungszeiten Anklang finden würden. Doch die Zweifler wurden schnell eines Besseren belehrt, als die Schlangen vor der Bäckerei immer länger wurden.

Das Geheimnis seines Erfolgs? Till glaubt fest daran, dass man den Mut haben muss, anders zu sein. "Ich wollte zeigen, dass es auch eine Alternative gibt. Man muss nicht immer den vorgezeichneten Weg gehen," erklärt er. Mit einem Team, dessen Durchschnittsalter bei etwa 26 Jahren liegt, und Produkten, die auf Qualität und Frische setzen, hat "Till und Brot" schnell über die Grenzen von Freiburg hinaus Bekanntheit erlangt.

Inzwischen ist Till nicht nur Bäckermeister, sondern auch ein Vorbild für eine ganze Branche, die oft an alten Zöpfen festhält. Er zeigt, dass Veränderung möglich ist und dass man auch im traditionellen Handwerk frische Wege gehen kann.

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